Parodontologie


Die parodontale Grunduntersuchung (PGU)

ist ein kostengünstiges Screening, mit dem wir Erkrankungen des Zahnfleischs und Zahnhalteapparats diagnostizieren können.

Sie sollte - wie die zahnärztliche Routineuntersuchung - regelmässig erfolgen.

Hierbei wird mit einer Parodontalsonde die Blutungsneigung des Zahnfleischs und die Tiefe von Zahnfleischtaschen gemessen, sowie Rauhigkeiten auf den Zahnwurzeln unter dem Zahnfleisch festgestellt.

 


Lesen Sie hier den

Patientenratgeber " Parodontitis verstehen, vermeiden und behandeln" der ÖGP

(Österreiche Gesellschaft für Parodontologie Wien)

Die Parodontitis ist eine bakteriell verursachte Entzündung des Zahnbetts.

Unbehandelt schreitet diese Entzündung fort, führt zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparats und schliesslich zu Zahnlockerung und Zahnverlust.

Darüber hinaus kann eine Parodontitis weitere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen.

 

Selbsttest - An diesen Anzeichen erkennen Sie eine Parodontitis:

  • gerötetes, verfärbtes Zahnfleisch
  • geschwollenes, leicht blutendes Zahnfleisch
  • Mundgeruch
  • Zahnwanderung, Lückenbildung, Zahnfleischschwund
  • "Länger werden" der Zähne, Freilegung der Zahnhälse
  • Lockerung der Zähne bis zum Zahnausfall

Wenn Sie ein oder mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen, sollten Sie einen Termin für eine parodontale Grunduntersuchung beim Zahnarzt vereinbaren, um zu prüfen, on Sie eine Parodontitis - Behandlung brauchen.

Wie wird die Erkrankung des Zahnhalteapparats diagnostiziert?

 

Die Diagnose Parodontis ist möglich durch

  • Röntgenaufnahmen, die den Knochenabbau und Konkremente ( Ablagerungen auf der Wurzeloberfläche) darstellen
  • Inspektion der Mundhöhle
  • Messung der Taschentiefe mit Parodontalsonde (nach erfolgter professioneller Zahnreinigung)
  • Bestimmung der Lockerungsgrade der Zähne

Bei fortgeschrittener Parodontitis ist durch Abstriche aus der Zahnfleischtasche eine Keimbestimmung spezieller, verursachender Bakterien und gezielte antibiotische Behandlung sinnvoll.


Die Volkskrankheit Parodontitis und ihre möglichen Folgen auf die Gesundheit sind in der Bevölkerung noch zu wenig bekannt – und das obwohl Zahnfleischentzündungen die häufigste Ursache für Zahnfleischverlust bei Erwachsenen sind.

Um diesem Missverhältnis entgegen zu wirken, hat die Österreichische Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) mit Unterstützung der Österreichischen Zahnärztekammer (ÖZÄK) die Initiative „Schau auf Dein Zahnfleisch!“ ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Zahnfleischerkrankungen nachhaltig zu stärken.

 

70% der Erwachsenen leiden an Zahnfleischerkrankungen!

 

Ab dem 30. Lebensjahr ist der parodontale Zustand durch den Lebensstil in Mitleidenschaft gezogen. Falsche Ernährung und Rauchen zählen dabei zu den wichtigsten Faktoren, die das Zahnfleisch schädigen können.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden rund 70 Prozent der Erwachsenen an Zahnfleischerkrankungen.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Krankheiten des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates.

Da Zahnfleischerkrankungen häufig unbemerkt voranschreiten und die ersten Beschwerden wie Zahnfleischbluten oft verharmlost werden, wird Parodontitis, also die Entzündung des Zahnhalte-Apparates, vielfach erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.

„Studienergebnisse zeigen, dass mit guter Reinigung und regelmäßiger professioneller Zahnreinigung Zähne bis ins hohe Alter gesund erhalten werden können.

Das Risiko für Erkrankungen des Zahnhalteapparates bleibt jedoch bis zu einem gewissen Grad bestehen und darf nicht unterschätzt und unerkannt bleiben.

Nur durch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt, wobei die Parodontale Grunduntersuchung fixer Bestandteil sein sollte, können Erkrankungen bereits in einem Frühstadium erkannt werden. Eine Behandlung kann danach sofort eingeleitet werden und verhindert mögliche Folgeerkrankungen, die sich womöglich auf den gesamten Organismus auswirken“, so Univ. Doz. Dr. Werner Lill, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie.